Lexikon: G
Grobstaubfilter
Als Vorfilter können heute um wesentlichen auch Grobstaubfilter für nachfolgende
Filterstufen eingesetzt werden. Diese sind in den Einsatzgebieten für Fasern und grobe Stäube im
Größenbereich >10 [µm] vorgesehen.
Grobstaubfilter sind mit Glasfaser oder synthetischen Fasern, wie Polypropylen, Polyester u. A. erhältlich und werden mit einem Faserdurchmesser von etwa 30 bis 50 [µm]
und einem Faserabstand von 200-400 [µm] hergestellt.
Hauptsächlich erfolgt die Abscheidung von Stäuben und Partikel mit diesen Materialien nach dem sogenannten Trägheitseffekt und zum Teil auch
Siebeeffekt. So wird die Trägheitskraft
der Partikel bei der Abscheidung ausgenutzt, da diese nicht der Strömungslinie des Luftstromes
bei der Umlenkung um eine Filterfaser folgen und stattdessen an der Anströmseite
der Faser hängenbleiben. Die Abscheidung nach dem Trägheitseffekt setzt eine Luftgeschwindigkeit von 2-2,5 [m/s] durch das Filtermaterial und eine genügende Masse der Partikel voraus.
Der Abscheidegrad sinkt bei niedriger Luftgeschwindigkeit sowie bei höheren Geschwindigkeiten. Zum einen folgen die Partikel dem Luftstrom um die Fasern oder es erfolgt ein Mitreißen des Staubes. Deshalb eignen sich Grobfilter in Abhängigkeit des verwendeten Filtermediums nur bedingt für variable Luftmengen, wie sie bei zentraler Vorfilterung oder Anlagen mit polumschaltbaren Motoren häufig vorkommen. Eine
nennenswerte Abscheidung wird beim Trägheitseffekt erst bei einer Partikelgröße von über 5 [µm] erreicht. Ein Grobstaubfiltermaterial hat praktisch keinen
Abscheideeffekt bei Partikeln unter 2-3 µm. Rußpartikel, welche die größte
Verschmutzung einer Lüftungsanlage und eines Gebäudes verursachen, liegen
bei einer Größenordnung von 0,01-1 µm und werden nicht abgeschieden.
Verschiedene Bauformen von Grobstaubfiltern haben sich bewährt u. A.:
- Filtermatten (Zuschnitte / Rollenware)
- Filterzellen / Kassettenbauform
- Drahtrahmenfilter
- Taschenfilter
- Beutel bzw. Säcke
- Metallgestrickfilter